Der
Schiffsname "allegro"
ist
dem Italienischen entnommen und bedeutet so viel wie: "bewegt, schnell,
lebhaft" - auch: "fröhlich" oder "heiter".
Die Geschichte unserer "allegro", einer Yacht des Typs "
APHRODITE 1O1 ", begann in der dänischen Bachs-Werft.
Sie erhielt von dort die Fertigungsnummer 415, die sie nach dem
Reglement der
Klassenvereinigung - zusammen mit dem deutschen Nationalitätskennzeichen GER
- im Großsegel trägt. Als Segelzeichen führt dieser Yachttyp im
Top des Großsegels die Zeichen " 1O1 ". Eine Lizenz
für die Form und den Bau des Typs " APHRODITE 1O1 " in
Deutschland ging auch an
die
deutsche Werft der Firma Ott-Yacht-GmbH in Meersburg am Bodensee. Dort segeln
etwa 140 " 1O1er-Yachten " unter deutscher, österreichischer und schweizer Flagge.
Viele dieser leidenschaftlichen Segler haben
sich in der - am Bodensee ansässigen -
Klassenvereinigung gefunden.
Am Chiemsee dürften 11 Yachten dieses Typs
beheimatet sein - davon mittlerweile 5 in Seebruck. In der
Yardstick-Tabelle ist die " 1O1er " - am
Chiemsee in der Gruppe der
"Kielyachten 1" - mit Faktor 97 bewertet.
Die erste
APHRODITE 1O1 wurde im Jahre 1976 im
Auftrag von Jörgen Juul Rasmussen, einem dänischen Segelbegeisterten,
der eine Vorliebe für schnelle, leichte und sportlich-schlanke
Segelyachten hatte, durch die dänischen Konstrukteure Paul Elvström und Jan Kjaerulff entworfen.
Diese Beiden arbeiteten in jener Zeit schon einige Jahre zusammen und
entwickelten die Idee von der APHRODITE 1O1. Elvström konnte bei der Konzeption
der Yacht und vor allem bei deren Ausrüstung und Takelage seine
Erfahrungen als Segler einbringen - schließlich war er 1969 und 1974
Weltmeister in der Soling-Klasse - während Kjaerulff sich der
Entwicklung der Form für den Bootsrumpf widmete. Wiederholte Änderungen
am Rumpf ergaben eine Länge von 10,10 Metern und die Yacht erhielt so
den Namen APHRODITE 1O1 (10,1 m). Aus Gründen des dänischen
Handicap-Reglements erfuhr die Yacht am Heck eine Kürzung um 15 cm
und gelangte so zu ihrer heutigen Länge von 9,95 Metern.
Die
Yacht
wird - auch heute noch - vollständig in GFK gefertigt und hat ein
modernes 7/8 getakeltes Rod-Rigg (Stangen) mit einem Aluminiummast und
zwei Backstagen, das heißt, das Vorstag (Profilstag) reicht
bis etwa 7/8 der Höhe des Mastes. Der Ballastanteil im Kiel beträgt
50 % des Gesamtgewichtes der Yacht und diese gilt somit als
"unkenterbar". Die Rechte für Form und Konstruktion
liegen heute bei der 1O1-Association, der inter- nationalen
Klassenvereinigung, die auch Lizenzen für den Bau an eine Werft vergeben
kann.
Als wesentlichste Ausrüstung besteht die "Segelgarderobe" der APHRODITE 1O1
grundsätzlich aus Großsegel, Selbstwende-Fock und Spinnaker. Mitunter wird die 1O1, wie auch unsere " allegro ", mit einer 30 m² großen
(roll- und reffbaren) Genua
von Fritz gesegelt. Ferner stehen auf der " allegro "
als Alternative zum Spinnaker bei Leichtwindverhältnissen
bis etwa 2 ½ Bft. ein 73 m² großer
topgetakelter und (als Erleichterung für die "kleine Crew") rollbarer Genaker (von Elvström) und im Cruisingbereich ein
ebenfalls topgetakelter und rollbarer Booster (von Elvström) mit 59 m²
für Am-Wind-Kurse bereit. Das Einhandsegeln erleichtert der Autopilot
ST 2000 (incl. Fernbedienung) und eine Wind-Messelektronik von Reyeton
sowie ein Lazy Jack mit Maindrop zum alleinigen Bergen des Großsegels.
Als Ankergeschirr dient ein leichter Platten- und ein schwerer Danforth-Anker mit 40 m (Blei-)Leine und einem 8 mm
starken Kettenvorlauf. Als Hilfsmotor "tuckert" ein Yanmar-Einbaudiesel
1 GM 10 mit einem Gori-Faltpropeller an der Wellenanlage. Die restliche
Ausrüstung - von A_chterleine über B_adeleiter, F_ender, F_euerlöscher, G_askocher
(für C_appuccino oder E_spresso) K_ühlbox, P_ütz, R_ettungsmittel, S_onnensegel
bis V_erbandkasten, V_orleine und Z_eisinge - entspricht üblicher Ausstattung.
[ Der
Halb-trockene aus der "Notration" ist normalerweise rot,
mild und samtig. ]
Bis heute wurden annähernd 500 Yachten dieses Typs von
verschiedenen Werften in Dänemark, England und zuletzt in
Deutschland gebaut. Sie segeln z. B. auch in Frankreich und in Übersee. Die größte Flotte ist nach wie vor in Dänemark
beheimatet, wo die APHRODITE 1O1 den Status einer nationalen
Einheitsklasse genießt. Die Flotte am Bodensee zählt etwa 140 Yachten und
stellt damit die stärkste Klasse in diesem Revier. Alle 2 Jahre findet dort
der APHRODITE 1O1 World Cup - die internationale Klassenmeisterschaft -
statt, die 1990 und 1992 der Skipper der deutschen America´s
Cup Yacht, Jesper Bank, gewann.
Das Urteil von Yacht-Tester
Peter Schweer:
" Die APHRODITE 1O1 ist vor allem ein reinrassiges
Segelboot ... Wer mit Komfort unter Deck und im Cockpit zufrieden
ist, wird das Boot selbst auf längeren Nord- oder Ostsee-Törns mit viel
Vergnügen segeln - auch bei stürmischem Wetter, denn der Spaß am
unkomplizierten und doch sportlich-schnellen Segeln zählt nicht nur bei
Regattaseglern. Auch damit mal unter Segeln an- und abzulegen, oder ein
enges Gewässer problemlos aufzukreuzen, bringt echtes Segelvergnügen." |